Sonntag, 8. Mai 2016

Serie: Hamster knipsen - 4. verrauscht

Hamster als Haustiere sind schwer zu fotografieren, da sie sich als dämmerungs- und nachtaktive Tiere meist nur bei wenig Licht zeigen und noch dazu klein und flink sind. Wenig Licht ist für jede Kamera eine Herausforderung. In dieser Serie zeige ich Euch ein paar Tips zu den häufigsten Problemen.


Problem: Besonders bei Kompaktkameras und Smartphones werden die Bilder bei höheren ISO-Werten schnell "grisslig", das ist das sog. Rauschen.

Kompaktkameras rauschen bei hohen ISO-Werten.

Hintergrund: Den ISO-Wert zu erhöhen bedeutet im Grunde eine Verstärkung der vom Sensor gemessenen Lichtwerte. Dadurch wird auch das (immer vorhandene, nur normalerweise nicht merkbare) Rauschen verstärkt. Bei Kompaktkameras und Smartphones ist der Sensor sehr klein, dh. auf jedes Sensorpixel fällt nur eine minimale Menge Licht und muß bei dunklen Bildern sehr stark verstärkt werden. DSLRs haben größere Sensoren die weniger rauschen; bei aktuellen Modellen kann man tlw. mit ISO-Werten von mehr als 6400 noch schöne Bilder machen. Man kann sich das ähnlich vorstellen wie wenn man mit einem kleinen, schlechten Mikrofon eine Aufnahme macht die zu leise ist und die nachher bei voll aufgedrehtem Verstärker anhört - sie wird rauschen. Eine DSLR entspricht in dieser Analogie einem besseren Mikrofon.

LÖSUNG:Hier sollte man den ISO-Wert begrenzen und eine Einstellung wie zb. "Auto-ISO 400" nutzen, dann wählt die Kamera automatisch den ISO-Wert mit einer Obergrenze von max. 400 ISO.

Zusätzlich kann man mit der Belichtungskorrektur ("+/-"-Taste/Menü, siehe auch Teil 3 dieser Serie) ISOs sparen - wenn ich der Kamera sage, daß der Gesamteindruck des Bildes dunkler sein darf, dann reicht ein geringerer ISO-Wert.

Wenn ihr die Blende einstellen könnt, dann öffnet die Blende, dh. wählt einen möglichst kleinen(!) Wert (zb. 2.8). Die Blende läßt sich meist am Weitwinkel-Ende weiter öffnen - daher möglichst NICHT zoomen.
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Diese Serie erschien ursprünglich auf Hamster-Info.net.

Sonntag, 1. Mai 2016

Serie: Hamster knipsen - 3. totgeblitzt

Hamster als Haustiere sind schwer zu fotografieren, da sie sich als dämmerungs- und nachtaktive Tiere meist nur bei wenig Licht zeigen und noch dazu klein und flink sind. Wenig Licht ist für jede Kamera eine Herausforderung. In dieser Serie zeige ich Euch ein paar Tips zu den häufigsten Problemen.


Problem: Bilder mit dem eingebauten Blitz als Beleuchtung werden meist nicht sehr schön - das Licht wirkt hart und kalt, die Bilder wirken totgeblitzt.
"Totgeblitzt"


LÖSUNG:Hier hilft eine Terrarienbeleuchtung oder, falls ihr keine habt, dann nehmt doch eine Schreibtischlampe oder eine Werkstatt-Taschenlampe/Arbeitsleuchte mit flächigem Licht. Beleuchtet die Szene am besten von seitlich/oben, das gibt viel schönere Bilder. Wer eine DSLR sein eigen nennt und bereit ist etwas Geld zu investieren sollte sich einen externen Blitz mit Fernauslöser (günstigste Variante: Blitzkabel, teurer: Funk- oder IR-Auslöser) anschaffen - ein solcher "entfesselter" Blitz bringt meist mehr für die Bildqualität als ein neues Objektiv oder ein neuer Kamerabody. Erinnert Euch: "Fotografie" bedeutet übersetzt "Malen mit Licht".


Besser: externes Licht von seitlich oben, kein eingebauter Blitz.

LÖSUNG:Als zweite Möglichkeit kann man die Einstellungen an der Kamera optimieren.

Kameras versuchen immer ein Bild so zu belichten, daß es "mittelhell" wirkt. Wenn wir im Dunklen fotografieren können wir der Kamera aber sagen, daß das Bild ruhig dunkler wirken darf und so "Belichtungszeit sparen" (=eine kürzere Belichtungszeit erreichen). Das macht man mit der sog. "Belichtungskorrektur", das ist die Taste/der Menüpunkt mit "+/-". Korrigiert man um -1 (meist 3 kleine Teilstriche), dann halbiert sich die Belichtungszeit, bei -2 (6 Teilstriche) erreicht man 1/4 der Belichtungszeit; dh. statt 1/10 Sekunde hat man dann zb. nur noch 1/40 Sekunde und damit eine viel größere Chance, den Hamster scharf zu erwischen.

Außerdem kann man den ISO-Wert erhöhen - je höher man diesen Wert stellt, desto kürzer kann ebenfalls die Belichtungszeit werden. Verdoppelt man den ISO-Wert (zb von ISO 200 auf ISO 400, dann halbiert sich die Belichtungszeit.



Diese Serie erschien ursprünglich auf Hamster-Info.net.

Mittwoch, 27. April 2016

Serie: Hamster knipsen - 2. unscharfe Hamster

Hamster als Haustiere sind schwer zu fotografieren, da sie sich als dämmerungs- und nachtaktive Tiere meist nur bei wenig Licht zeigen und noch dazu klein und flink sind. Wenig Licht ist für jede Kamera eine Herausforderung. In dieser Serie zeige ich Euch ein paar Tips zu den häufigsten Problemen.


Problem: Viele Leute klagen bei der Hamsterfotografie über unscharfe Bilder. Meist sind die Bilder aber garnicht verwackelt, sondern es hat sich einfach der Hamster zu schnell bewegt.

Bewegungsunschärfe. Alle Gegenstände sind scharf - bis auf den Hamster der sich gerade in der Schale umdreht.
Hintergrund: Das liegt daran, daß man Hamster oft bei wenig Licht fotografiert und deswegen lange Belichtungszeiten braucht. Bewegt sich der Hamster während dieser Zeit ist er unscharf.

LÖSUNG:Hier gibt es mehrere Möglichkeiten wie ihr Abhilfe schaffen könnt: mehr Licht ist die beste Möglichkeit Bewegungsunschärfe zu vermeiden.


Diese Serie erschien ursprünglich auf Hamster-Info.net.

Donnerstag, 31. März 2016

Serie: Hamster knipsen - 1. zu nah dran Problem


Hamster als Haustiere sind schwer zu fotografieren, da sie sich als dämmerungs- und nachtaktive Tiere meist nur bei wenig Licht zeigen und noch dazu klein und flink sind. Wenig Licht ist für jede Kamera eine Herausforderung. In dieser Serie zeige ich Euch ein paar Tips zu den häufigsten Problemen.


Problem: Hamster sind klein und man möchte sie gern möglichst groß auf das Bild bringen. Habt ihr öfter mal das Problem, daß ihr mit der Kamera nah an den Hamster rangegangen seid und der Hamster dann nicht mehr scharf wurde oder die Kamera sich gar mit einer Fehlermeldung geweigert hat scharfzustellen? Dann habt ihr ein Zu-nah-dran-Problem.

Ein typisches Problembild - die Kamera kann nur auf den (etwas weiter entfernten) Hintergrund
scharf stellen, am Hamster  selbst ist die Kamera zu nah dran.

Hintergrund: Jede Kamera und jedes Objektiv hat einen gewissen Mindestabstand; meist liegt der bei ca. 50cm, bei manchen Modellen aber auch bei fast 1m. Geht man näher dran, wird das Motiv unscharf bzw. die Kamera weigert sich scharf zu stellen.

LÖSUNG:Bei Kompaktkameras und Smartphones kann man sich aber ganz leicht helfen: schaltet einfach den Makromodus ein. Das ist üblicherweise die Taste/der Menüpunkt mit dem kleinen Blümchen.


Makro? Wer jetzt denkt: "Sooo klein ist mein Hamster aber doch nun auch wieder nicht, auch wenn es ein Zwerghamster ist." läßt sich vom Namen in die Irre führen. Makromodus bedeutet nämlich nicht, daß die Kamera das Motiv vergrößert oder daß man damit "kleine" Motive fotografieren muß/kann, sondern daß man näher dran kann. Wenn man näher dran ist werden alle Dinge größer abgebildet (aus der Nähe erscheint ja alles größer), deswegen ist der Makromodus besonders beim Fotografieren von sehr kleinen Motiven wichtig - und so ist er wohl auch zu seinem Namen gekommen.

Bei einer DSLR gibt es leider keinen Makromodus, da muß man ein Objektiv mit kleinerem Mindestabstand nehmen - also ein sogenanntes "Makroobjektiv". Gerade Superzoom-Objektive (zb. 18-200mm) haben leider meist einen sehr großen Mindestabstand. Ihr müßt aber nicht unbedingt gleich ein teures Makroobjektiv kaufen - oft hat das mit der Kamera mitgelieferte kleine Kitobjektiv (bei Canon typischerweise 18-55mm) einen sehr kleinen Mindestabstand und ist ziemlich gut für Makroaufnahmen geeignet, besonders am Weitwinkel-Ende.

Generell ist der Mindestabstand am Weitwinkel-Ende am kürzesten - daher möglichst NICHT(!) zoomen.


Diese Serie erschien ursprünglich auf Hamster-Info.net.